- Wille.
- Wille.In der traditionellen Psychologie wird als Wille meist das Vermögen des Menschen bezeichnet, sich bewusst für (oder gegen) eine bestimmte geistige Einstellung oder Verhaltensweise zu entscheiden. Im Unterschied zur Triebhandlung wird als Willenshandlung daher die sich verwirklichende psychische Energie (Willenskraft) angesehen, die zwar meist mit einem bestimmten Gefühlston verknüpft ist, sich aber vom Drang oder Trieb (Antrieb) unterscheidet, da sie bewusst und zielgerichtet (absichtlich) abläuft.Das gemeinsprachliche wertende Begriffspaar Willensstärke und Willensschwäche (Labilität) ist psychologisch nicht definierbar; der Stärkegrad des einer bestimmten Willenshandlung zugeordneten Willens ist nur indirekt mit Frustrationsexperimenten zu bestimmen.Die neuere Psychologie zieht anstelle des vorbelasteten Begriffs Wille die Bezeichnung Wollen vor. Dadurch wird das Augenmerk mehr auf die einzelnen und unterschiedlichen psychischen Akte und die Ausführungsversuche des Wollens gelenkt und eine metaphysische Debatte um den begriffsbestimmenden Status des Willens weitgehend vermieden. In den letzten Jahren verlagerte sich die Forschung, die sich mit dem Willen beschäftigt, mehr und mehr auf das Gebiet der Motivation.
Universal-Lexikon. 2012.